Chorale Emmerfrou Téiteng
Von der Wiege bis zum heutigen Tag.
Zur Gründung der Chrorale Emmerfrou Teiteng kam es gegen Ende des Jahres 1920. Damals war es in den Reihen des Harmonie "Viktoria" zu einer Krise gekommen. Persönliche Zwistigkeiten zwischen dem damaligen Dirigenten und einigen Musikanten führten dazu, dass 21 Mitglieder aus der Musikgesellschaft austraten.
Von diesen fanden sich drei musikbegeisterte junge Männer zusammen und ergriffen die Initiative zur Gründung des heutigen "Emmer Frou".
Dies waren Jang Kieffer, Metty Massard und Adel Waldbillig.
Bald gesellten sich Ernest Weilandt, Sauber Michel und Lesch Nick zu ihnen.
Die Vereinsgründung fand statt im Café "A. Ricken" (in der rue des Légionnaires). Hier wurden auch die ersten Proben abgehalten.
Im Januar des Jahres 1921 wurde der erste Vorstand gebildet, und der Verein gab sich durch Statuten offiziell die legale Grundlage.
Erster President war Ernest Weilandt, welcher auch den Posten des Sekretärs versah. Jang Kieffer wurde Dirigent und trat schon am
15. Mai 1921 mit der jungen Sängerschar zum ersten Konzert auf dem alten Kiosk im Dorfkern an dei Öffentlichkeit.
Bald erhielt der Verein kräftigen Zulauf. Folgende Männer verdienen es hier hervorgehoben zu werden, da sie jahrzehntelang den Fortbestand des Emmer Frou sicherten: Bouchet Pierre, Brimeyer François, Heuertz Nicolas, Heuertz Paul, Linden Albert, Mechtel Jeng, Olinger Léon, Pierre Marcel, Stein Jean, Thill Jacques, Trausch Jos, Wagner Bernard.
Im Jahre 1923 feierte der Verein seine erste Fahnenweihe. Die neue Fahne wurde von Herrn Nicolas Heuertz auf Seidenstoff gemalt, wahrhaftig ein kleines Kunstwerk, das noch heute erhalten ist.
In den dreissiger Jahren entwickelte sich der die Gesellschaft nach und nach zu einem Männerchor, der bald annähernd 40 Sänger zählte.
Der zweite Dirigent war Herr Edmond Scheeh (1929) aus Kayl, der wie auch Herr Kieffer vor ihm diesen Posten ehrenamtlich versah.
Leider fehlen aus diesen Jahren des Aufbaues die genauen Unterlagen, welche gösstenteils durch die Kriegsereignisse im Mai 1940 verloren gingen. Aber es ist bekannt, dass der neue Gesangverein im kulturellen Leben des Ortschaft eine hervorragende Rolle spielte.
Zweiter Präsident wurde ein Mann der ersten Stunde, Herr Léon Olinger.
Léon Olinger Président 1928 - 1959
Er leitete den Verein, bis der Emmer Frou im Jahre 1940, unter dem Druck der Besetzungsmacht, seine Tätigkeit eistellen musste.
Nach der Befreiung 1944, ware es wieder Herr Léon Olinger, der dem Emmer Frou zur Wiedergeburt verhalf.
Da in den letzten Vorkriegsjahren der Chor immer grösser wurde, und da der Verein dem Adolfsverband beigetreten war, bemühten sich die Verantwortlichen um einen neuen Dirigenten.
Sie fanden ihn in der Person von Herrn Gusty Schreiner aus Rümelingen.
Im Jahre 1938 trat der junge Chorleiter seinen Posten an.
Mit Können und Geschick brachte er den Männerchor bald auf ein beachtliche Niveau.
Am 13. Mai 1940 sollte der Verein an dem ersten Gesangwettbewerb teilnehmen. Doch durch die Einwirkung der Kriegsereignisse kam es nicht mehr dazu.
Es sollte bis Ende 1945 dauern, ehe man wieder die regelmässigen Proben aufnehmen konnte.
Ein Jahr später (1946) wurde der Männerchor in einen gemischten Chor umgewandelt.Unter der musikalischen Leitung von Gusty Schreiner, erlebte der Tetinger Gesangverein in diesen ertsen Nachkriegsjahrenseine beste Zeit.
Gusty Schreiner
Dirigent 1938 - 1979
In einer Reihe von Musikwettbewerben, in Rümelingen (22.7.47), in Verdun (14.7.48), in Düdelingen (4.6.50), in Ettelbrück (14.5.61) und in Diekirch (26.5.68) gelang es dem unermüdlichen Dirigenten mit dem Chor bis in die Division Supérieure aufzusteigen.
Unter seiner Stabführung, in Zusammenarbeit mit zwei erfahrenen Regisseuren, den Herren Roger Naegelen und Neckel Schroeder, konnte sich der Verein auch auf der Bühne, über die Grenzen des Kayltales hinaus einen Namen machen. Eine ganze Reihe von Operetten und musikalischen Abenden konnten überall im Lande mit grossem Erfolg aufgeführt werden.
Am 24 Juni 1951 feierte der Tetinger Gesangverein sein 30-jähriges Stiftungsfest. Der Höhepunkt der Festlichkeiten war die Einweihung der neuen und jetzigen Vereinsfahne. Als Patin und Pate figurierten Fräulein Maisy Künsch und Herr Josy Trausch.
1951 Emmer Frou Tétange à l'occasion de l'inauguration de son nouveau drapeau
Raymond Parrasch , Président 1959 - 1972
Im Januar 1959 löste Herr Raymond Parrasch seinen Schwiegervater Léon Olinger als Präsident ab. Herr Raymond Parrasch leitete die Geschicke des Vereines bis zu seinen allzu frühen Tod (28 Juni 1972).
Vize-Präsident Pierre Marcel übernahm die Präsidentschaft bis zur Generalversammlung im Januar 1973, in welcher der heute noch amtierende Präsident Robert Wagener gewählt wurde.
Robert Wagener, Président 1973 -
Da Herr Gusty Schreiner, seit 1958, ebenfalls als Dirigent in Rümelingen den Gesangverein Hemescht und den Cercle Symphonique leitete, kam es zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen den beiden genannten Vereinen und dem Emmer Frou. Regelmässig, alle zwei Jahre, wurden grössere Konzerte eingeprobt und aufgeführt, mit moderner und klassischer Chormusik.
Im Rahmen eines solchen gemeinsamen Konzertes, am 09 November 1978, ehrte der Emmer Frou seinen Dirigenten, der während 40 Jahrendem Gesangverein ein ausgezeichneter musikalischer Leiter gewesen war. Als Ausdruck des Dankes und der Anerkennung, wurde dem Jubilaren bei dieser Gelegenheit, ein passendes Gecshenk überreicht.
Dieses Jubiläumskonzert sollte gleichzeitig das letzte sein, bei dem Herr Schreiner den Taktstock führte. Anfang des Jahres 1979 klappte es nicht mehr so richtig mit seiner Gesundheit. Am 23. August 1979 gab er, schweren Herzens, seine Demission als Dirigent des Emmer Frou. Während dieser Monate hatte sich Herr Rné Krier, Dirigent des Tetinger Cäcilienchores, freundlicherweise angeboten den erkrankten Dirigenten zu ersetzen.
Als nun die definitive Demission von Herrn Schreiner vorlag, musste sich der Verein notgedrungen nach einem neuen Chorleiter umsehen. Auf Vorschlag von Herrn Schreiner, setzte sich der Vorstand in Verbindung mit Herrn Leopold Winandy, Musikprofessor an dem Escher Konservatorium. Herr Winandy, als bewährter Musikpädagoge über die Grenzen unseres Landes bekannt, nahm zu unser aller Freude diesen Posten an.
Mit viel Umsicht, Können und Gecshick leitet er den Chor.
Leopold Winandy Dirigent
Seit den frühen siebziger Jahren hatte der sehr aktive und sparsame Vorstand des Verines durch allerlei Aktivitäten, wie Tanzveranstaltungen, Lotterien und Papiersammlungen die Vereinskass auf einen solchen Stand gebracht, so dass ser Verein im Jahre 1980, anlässlich der Teilnahme am Musikwettbewerb in Bele-Zolver, zum ersten Mal in seiner Geschichte für all Sänger Uniformen anschaffen konnte, und zwar aus eigenen Mitteln.
Dieser Aderlass hatte die Kasse allerdings so sehr beansprucht, dass die Gesellschaft gezwungen war, sich zwecks Unterstützung an Freunde und Gönner zu wenden. Nicht umsonst! Es fanden sich glücklicherweise, eine
Reihe von Spendern, die dem Verein über diese Durststrecke hinweghalfen.
1981 Chorale Emmer Frou
1980 konnte die Gemeindeverwaltung das Gebäude der früheren 'Schungfabrik' von der IMAC, einer Möbelhandlung, erwerben. In der Übergangsphase, die allerdings annähernd zehn Jahre dauerte, konnten die lokalen Vereiene die Räumlichkeiten im Erdgeschoss für die verschiedensten Zwecke benutzen: Konzerte, Austellungen, Tanzabende und dergleichen mehr.
Erst im Laufe des Jahres 1985 wurde es ernst mit der Restauration des Gebäudes. Am 25. März 1988 konnte die 'Strauss' gefeiert werden. Gegen Ende des Jahres 1989 war der Umbau soweit gediehen, dass am 19. Januar 1990 die offizielle Einweihung des Kulturzentrums stattfinden konnte.
Seither stehen zwei geräumige Säle, mit der nötigen Infrastruktur den Vereinen der ganzen Gemeinde zur Verfügung.
Nachdem die Chorale Emmerfrou, im Laufe ihrer Geschichte, ihre Gesang proben an den unmöglichsten Orten abgehalten hatte, in den Hinternzimmern von Wirtshäusern, auf Kegelbahnen, in alsten Schulsälen oder, wie zuletzt, in einem engen Raum in dem umgebauten Treppenhaus der alten Tetinger Schule; konnte der Verein zum ersten Mal seit seinem Bestehen, in dem renovierten Gebäude, einen eigenen schmucken Probesaal beziehen. Im Beisein von Bürgermeiester Nicolas PLEIN wurde dieser, in einer intimen Feier, am 25. März 1990 offizielle übernommen.
Seit den frühen Achtziger Jahren waren die Verantwortlichen des Vereines darum bemüht, auch über die normale Tätigkeit eines Gesangvereines hinhaus, auf kulturellem Gebiet, im Rhytmus von je zwei Jahren, mit einer Ausstellung im Rahmen eines Weekend Culturel an die Öffentlichkeit zu treten.
Eine besonders erwähnenswerte Organisation dieser Art brachte das Jahr 1994. Durch die Vermittlung von Herrn Jeannot LUNKES war es gelungen sechs namhafte Künstler zu bewegen ihre Werke im Festsaal des neuen Kulturzentrums auszustellen. Unter dem Logo 5+1 (fünf Maler und ein Sculpteur) wurden 50 Werke moderner Malerei gezeigt:
Von Emile KIRSCHT, Jeannot LUNKES, Guy MICHELS, François SCHORTGEN, Roger BERTEMES und eine Reihe von Skulpturen von Jeannot BEWING. Im Nachhinein kann sich der Verein beglückwünschen für diese, in allen Hinsichten erfolgreiche Austellung.
Es war übrigens das erste und einzigeMal, dass Herr Emile KIRSCHT einige seiner besten Werke in seiner Heimatgemeide zeigen konnte. Es war leider seine letzte Austellung überhaupt, da er einige Monate später starb.
Eine recht erfolgreiche Zusammenarbeit hat sich seit 1969 zwischen
Musik- und Gesangvereinen, der HARMONIE 'VICTORIA', dem CERCLE DES MANDOLINISTES und der Chorale 'ËMMER FROU' entwickelt. Es ist längst zur Tradition geworden regelmässig am Vorabend zum 1. Mai und gelegentlich der Cäcilienfeier im November ein gemeinsames Konzert aufzuführen.